Im Herzen der Vulkanregion San Pedro de Poás, in der Provinz Alajuela, erstreckt sich die majestätische Finca La Hilda auf einer Höhe von etwa 1700 Metern. Diese expansive Kaffeefarm, die stolze 400 Hektar umfasst, wird seit vier Generationen von der eng verbundenen Vargas-Familie betrieben. Die Farm ist nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern ein lebendiges Zuhause für etwa 200 ständige Arbeiter, während in der Erntezeit bis zu 3.000 Gastarbeiter, hauptsächlich aus Panamá und Nicaragua, herbeieilen, um gemeinsam an der Ernte teilzunehmen.
Die Familie Vargas hat nicht nur eine Kaffeefarm geschaffen, sondern eine florierende Gemeinschaft. Allen Mitarbeitern wird Unterkunft geboten, Kinder haben Zugang zu Schulbildung, und medizinische Versorgung ist direkt vor Ort verfügbar. Die Gemeinschaft auf der Finca La Hilda erstreckt sich über ein Kiosk bis hin zu einer eigenen Kirche, die das soziale Gefüge der Farm stärkt.
Die Nachhaltigkeitsbemühungen auf dieser Farm sind beeindruckend. Ein eigenes, wasserbetriebenes Aggregat sorgt für die Stromversorgung, während das Wasser, das für die Kaffeeaufbereitung benötigt wird, durch eine effiziente Kläranlage gereinigt und wiederverwendet wird. Ein Viertel der Farm, beeindruckende 100 Hektar, wurde als "Protektionsfläche" für die Vegetation ausgewiesen. Hier finden Zugvögel Rast, neue Spezies können sich ansiedeln, und die Erde hat die Möglichkeit, sich zu regenerieren.
Die Finca La Hilda verfügt über eine eigene Waschstation, die eine makellose Verarbeitung jeder einzelnen Kaffeebohne gewährleistet. Die Anerkennung des Klimawandels als nicht nur als Herausforderung, sondern als Möglichkeit und Innovation wird hier deutlich. Der Begriff "Climate Varietivity" wird verwendet, um die beobachtete Veränderung der Niederschlagsmuster in der Trocken- und Regenzeit zu beschreiben. Die Vargas-Familie geht aktiv Partnerschaften mit in- und ausländischen Universitäten ein, um innovative Ansätze für die Bewältigung dieser Veränderungen zu entwickeln.
Die landwirtschaftliche Produktivität auf der Finca ist beeindruckend, mit einem durchschnittlichen Ertrag von etwa 10.000 Quintales (1 Quintal = 46 kg) Kirschen. In sieben Parzellen erstrecken sich etwa 1.500.000 Kaffeebäume, deren frisch gepflückte Kirschen von den etwa 3.000 Pflückern in Einheiten (Fanegas) abgerechnet werden. Als zusätzliche Motivation erhalten die Pflücker pro Fanega einen Chip, den sie am Ende der Woche in Bargeld umtauschen oder auf eine Art Kreditkarte einzahlen können.
Beeindruckende 85% der grünen Bohnen aus der Finca La Hilda werden exportiert, was nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität der Farm widerspiegelt. Dieser Blick hinter die Kulissen offenbart nicht nur eine Kaffeefarm, sondern eine nachhaltige, sozial integrierte Gemeinschaft, die sich der Innovation und dem Schutz ihrer Umwelt verschrieben hat. Willkommen auf der Finca La Hilda, wo Kaffeeanbau weit über die Felder hinausgeht und eine Geschichte des Engagements für Mensch und Natur erzählt wird.